Die Veröffentlichung erfolgt mit ausdrücklicher Zustimmung des Autors, Ulrich Green, der die Unterlagen dem SPD Ortsverein Eckernförde zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt hat. Aus seiner Arbeit „Richard Vosgerau, Sozialdemokrat und Gewerkschafter, Von Borby bis Neuengamme, 1889 – 1945“ ist im Jahrbuch „Demokratische Geschichte“, 22 (2011), Hrsg. u. a. Prof. Bohn, Prof. Danker, Universität Flensburg, ein Aufsatz erschienen: „Richard Vosgerau 1933 – 1945, Von Borby über Neuengamme bis zum Tod in der Neustädter Bucht“. Dieser Aufsatz wurde in die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung übernommen, außerdem in die Bibliothek der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und in den AGGB-Katalog (ArbeitsGemeinschaft der GedenkstättenBibliotheken). Im Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde erscheint in der Ausgabe 2013 der abschließende fünfte gekürzte Teil der Veröffentlichung. Mit der Aufnahme des Aufsatzes in drei wissenschaftliche Bibliotheken, vor allem in die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, ist die Geschichte der Eckernförder SPD nunmehr fester Bestandteil der Literatur über die Arbeiterbewegung in Deutschland.
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Ulrich Green: Richard Vosgerau 1933-1945 Von Borby über Neuengamme bis zum Tod in der Neustädter Bucht (1) |
"Haben die Zustände in Eckernförde noch etwas mit Recht und Gesetz zu tun? Wir erwarten von der Reichsregierung sofortige Abhilfe!" In diesen Appell mündete ein Brief "An den Herrn Reichskanzler in Berlin", den der Gemeindevorsteher des Nachbarortes Borby am 23. Juli 1932 im Namen der "Eisernen Front Eckernförde" schrieb.(2) Darin berichtete er von Übergriffen der SA, willkürlichen Hausdurchsuchungen und einem von National-sozialisten verübten Mordanschlag auf den Kreissekretär des Deutschen Landarbeiterverbandes, Anton Peters.
Der Autor des Briefes, Richard Vosgerau, stammte aus einem sozialdemokratisch geprägten Elternhaus. Im Jahre 1889 in Borby geboren, erlebte er als Gewerkschaftssekretär, SPD-Ortsvereinsvorsitzender und - seit 1929 - Gemeindevorsteher den Aufstieg des National-sozialismus in Schleswig-Holstein vor Ort. Das weitere Schicksal des angesehenen Lokalpolitikers illustriert beispielhaft sowohl die Machtlosigkeit und Verfolgung von Demokraten nach der Machtübernahme Hitlers als auch die Schwierigkeiten des Widerstandes und des Überlebens in der Diktatur des "Dritten Reiches". Eingebettet in die lokal- wie regional-historischen Kontexte, skizziert der folgende Beitrag Vosgeraus politisches Leben und Wirken von 1933 bis zu seinem Tod Anfang Mai 1945. |
Richard Georg Heinrich Vosgerau wurde am 28. Mai 1889 in Borby geboren und wuchs zusammen mit vier Geschwistern in
einem sozialdemokratisch geprägten Elternhaus auf. Er besuchte die Volksschule, lernte in Kiel Bäcker und absolvierte den Wehrdienst in der fernen Provinz Posen. Nachdem die
Sozialistengesetze nicht erneuert worden waren, gehörte sein Vater, Friedrich Vosgerau, am 11. Oktober 1891 zu den Begründern des "Arbeiter-Bildungsvereins für Eckernförde, Borby
und Umgebung". |
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Gemeinderatsmitglied Richard Vosgerau; Aufnahme ca. 1913, Foto zur Verfügung gestellt durch Maria Vosgerau, Eckernförde
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Nationalsozialistische Machtübernahme und die SPD in Borby. Die deutsche Sozial-demokratie befand sich
angesichts des Aufstiegs der "braunen Bewegung" in einem Dilemma: Seit 1932 zeichnete sich ihre Niederlage ab, war sie doch als demokratische Arbeiterpartei nicht auf einen
derartig allumfassenden Kampf vorbereitet, wie die NSDAP das politische Geschäft eigentlich verstand.(3) Auch in Borby und Eckernförde
zeigten sich die Möglichkeiten der SPD, noch mehr der KPD, einen regulären Wahlkampf zu führen, durch eine große Anzahl von Repressionen erheblich eingeschränkt. Wenn auch die
Genossen mit dem Mut der Verzweiflung für ihre Sache arbeiteten, sie waren den Nationalsozialisten in vieler Hinsicht unterlegen. Diese Unterschiede schlugen sich beispielsweise
in der Wahlpropaganda der SPD nieder(4), aber auch in der direkten Konfrontation folgte die örtliche Sozialdemokratie einem anderen Weg.
Als etwa am 10. Juli 1932 im Rahmen einer Großversammlung der NSDAP in Eckernförde Auseinander-setzungen zu erwarten waren, verpflichtete Richard Vosgerau die Genossen auf
Gewaltlosigkeit und einen Versammlungsplatz außerhalb der Stadt. (3) Lawrence D. Stokes, Sozialdemokratie contra Nationalsozialismus in Eutin 1925-1933, in: Demokratische Geschichte (im Folgenden: DG) 2 (1987), S. 210. (4) Vgl. etwa Hans Christian Nissen, 1933-1945: Widerstand, Verfolgung, Emigration, Anpassung, in: DG 3 (1988), S. 473-494, hier S. 474. (5) Gerhard Stoltenberg, Politische Strömungen im schleswig-holsteinischen Landvolk 1918-1933, Düsseldorf 1963, S. 210.
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Ergebnisse der Reichstagswahl am 5. März 1933 in Borby; Angaben in
Prozent der abgegebenen Stimmen. Daten nach Frank Omland (Information an Verf. am 31.5.2009); vgl. ders., Wahlstatistische Datenbank für Schleswig-Holstein 1919-1938
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Die NSDAP erreichte bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 in Schleswig-Holstein Stimmenanteile bis über 90 Prozent. Im
Vergleich hierzu zeigt das Wahlergebnis von Borby einen ungewöhnlich hohen Prozentsatz bei der SPD und einen relativ niedrigen der NSDAP. Die linken Parteien bildeten gemeinsam
eine rechnerische Mehrheit, wie sie sich nur noch in elf weiteren Gemeinden Schleswig-Holsteins fand. Dieses gute Abschneiden mag auch eine Folge des Engagements von Richard
Vosgerau gewesen sein. In seiner langjährigen Parteiarbeit und als Gemeindevorsteher zeigte er nicht nur einen hohen Arbeitseinsatz, sondern war in allen Fällen, die seiner
bedurften, zur Stelle. Nicht nur, dass er langfristig und umsichtig planen (wie bei dem Ausbau der Borbyer Schule) und kurzfristig Entscheidungen treffen konnte, er stoppte nach
seiner Wahl zum Gemeindevorsteher im Jahre 1929 auch die frühere Schuldenwirtschaft der Gemeinde und brachte rund 50 "ausgesteuerte" Erwerbslose wieder in Arbeit.(6) So war im Laufe der Zeit das Vertrauen der Bevölkerung ständig gewachsen und kam auch in der außergewöhnlichen Situation des Jahres 1933 zum
Ausdruck. (6) Karl-Werner Schunck, Richard Vosgerau - Ein politischer Lebensbericht, in: Kurt Hamer/Karl-Werner Schunck/Rolf Schwarz (Hrsg.), Vergessen + Verdrängt: Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus in den Kreisen Rendsburg und Eckernförde. Eine andere Heimatgeschichte, 3., um einen Nachtrag erw. Aufl., Schleswig 1995, S. 12. (7) Vgl. Ulrich Green, Zum Tod der Landarbeiter Johann Buhs und Hinrich Junge, in: Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde 68 (2010), S. 307-314. (8) STAE II H 16. Dr. Walter Alnor war 1926 als damals jüngster Landrat in Preußen berufen worden. Er trat erst im Mai 1933 der NSDAP bei und gehörte zu den Fachleuten, auf deren Können und Erfahrung die Nationalsozialisten ihre Herrschaft aufbauten und die mehr oder minder reibungslos funktionierten. Vgl. Sebastian Lehmann, Peter Börnsen, Eckernförde - Regionale Zeitgeschichtsforschung am Beispiel eines Kreisleiters der NSDAP, in: Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde 66 (2008), S. 284. (9) Zit. nach: Christa Geckeler, Kieler Erinnerungstag: 11. März 1933. Die Nationalsozialisten bringen das Kieler Rathaus unter ihre Herrschaft (http://www.kiel.de/kultur/stadtarchiv/ erinnerungstage/index.php?id=85, 15.9.2011).
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27. März 1933 - Antwort von Eckernfördes Bürgermeister Sievers auf ein Protestschreiben Richard Vosgeraus an Landrat AInor vom 9. März 1933; STAE II H 16. Dazu die handschriftliche Notiz: "zda bei II, Staatsgefährliche Umtriebe spd".
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Während der kurzen Vorbereitungszeit zu den Kommunalwahlen wurde ein bisher nicht gekannter Terror ausgeübt. SA, SS und
Stahlhelm gingen als "Hilfspolizisten" mit beispielloser Gewalt vor. (10) Im Wesentlichen handelte es sich dabei um die DNVP, während die Mitglieder der Nationalen Einheitsliste aus dem Stahlhelm und dem Landbund kamen; klare Abgrenzungen gab es jedoch nicht.
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Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung Eckernförde nach der Kommunalwahl vom 12. März 1933; Kreisblatt des Kreises Eckernförde, 65. Jg., Nr. 12, 27.3.1933.
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Mandatsverteilung in der Gemeindevertretung Borby noch der Kommunalwahl vom 12. März 1933; Kreisblatt des Kreises Eckernförde, 65 Jg., Nr. 12, 27.3.1933
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Schreiben des Borbyer Gemeindevorstehers an den Vorsitzenden des Kreisausschusses Eckernförde vom 4. April 1933; STAE Borby IV c.
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In Borby kam es nach der Kommunalwahl 1933 zu einer ähnlichen Situation wie 1929. Das Los musste über den
Gemeindevorsteher entscheiden, da die bürgerliche Liste "Gemeindewohl" zusammen mit den Nationalsozialisten über vier Sitze verfügte, die Sozialdemokraten ebenfalls: Otto Faehse,
der einzige Kommunist in der Gemeindevertretung, war vor der konstituierenden Sitzung in "Schutzhaft" genommen worden. Das Los fiel auf Richard Vosgerau, damit war er zum zweiten
Mal Gemeindevorsteher.(11) (11) STAE Borby IV c.
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Verfolgung und Widerstand. Am 6. April 1933 begann eine Verhaftungswelle.(12) Etwa 40 Sozialdemokraten und Kommunisten wurden festgenommen und nach Schleswig gebracht. Offenbar war die Eckernförder Polizei nicht in den Vorgang
involviert. Der Polizeiobermeister Voges schrieb in einem Bericht vom 7. April 1933: "Am 6. April 1933 wurden anlässlich einer Aktion des Sonderkommissars, angeblich aus
Schleswig, folgende Personen aus politischen Gründen festgenommen und nach Schleswig transportiert. Heinrich Jansen, Ernst Jürgensen, Franz Brücker, Karl Steffen, Paul Leffin,
August Scharfenberg, Jürgen Naeve, Willy Roguska, Karl Petersen, Hans Stapf, Fritz Jahn. Personen, die in den frühen Morgenstunden festgenommen worden sind, können von hier aus
nicht namhaft gemacht werden, da die hiesige Polizei bei dieser Aktion nicht zugegen gewesen ist und von der Festnahme auch keine Kenntnis erhalten hat. Nach Angabe des
Standartenführers Roos aus Schleswig sollen wir heute bis 12 Uhr eine namentliche Liste über alle Personen, die in Eckernförde am 6. April festgenommen worden sind,
erhalten."(13) (12) In einem Rundschreiben des Landrates vom 30. März 1933 an die Gemeindevorsteher des Kreises heißt es - den Innenminister (Kommissar des Reiches) Göring zitierend - die gewählten Vertreter der sozialdemokratischen Partei dürften an der Teilnahme an Sitzungen der Gemeindevertretungen, Stadtverordnetenversammlungen, Kreistage, Provinziallandtage nicht gehindert werden. Ein Gleiches gelte für die Teilnahme an Gemeindeversammlungen. Dies beziehe sich jedoch nicht auf die tatsächliche Behinderung einzelner dieser Mitglieder durch richterliche oder polizeiliche Maßnahmen, die aus besonderen Gründen gegen sie getroffen seien. Die Anweisung über die etwaige Beurlaubung sozialistischer Mitglieder der Gemeindevorstände und Deputationen bleibe unberührt. AInor präzisierte schließlich: "Nach dem Funkspruch IV a I 59 des Herrn Innenministers vom 24. März d. Js. sind sozialistische Mitglieder der Gemeinde, der Gemeindevorstände und Deputationen zu beurlauben, wenn eine gedeihliche Zusammenarbeit unmöglich erscheint" (STAE Borby IV d). (13) STAE 11 H 16. (14) Zit. nach: Schunck, Die Verhaftungswelle von Eckernförde am 6. April 1933, in: Hamer/Schunck/Schwarz (Hrsg.), Vergessen + Verdrängt (wie Anm. 6), S. 159.
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Der Borbyer Pastor Walter Lehmann schrieb nach der Kommunalwahl 1933 in sein Tagebuch: "Die Wahl brachte 1421 Stimmen
von NSDAP und Schwarz-Weiß-Rot gegen 1442 von SPD und KPD. Die Marxisten werden hier niemals aussterben. Aber die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Reich fegte mit
einem Schlag auch das marxistische Regiment fort. Gewerkschaftshaus, Schule, Consumverein, Gewerkschaftsbüro wurden besetzt und mit der Hakenkreuzfahne geschmückt. Der
Gemeindevorsteher Vosgerau wurde seines Amtes enthoben und an seiner Stelle der ehemalige Gutsbesitzer und seit einigen Jahren hier ansässige Parteigenosse Heime als
Gemeindevorsteher eingesetzt. Er hat sein Amt im Lauf des Jahres nicht ganz zur Zufriedenheit der NSDAP und nicht sehr zur Freude der Gemeinde verwaltet. Immerhin: Das rote,
antikirchliche Regiment hat aufgehört. Vosgerau und viele seiner Genossen wanderten ins Concentrationslager. Übrigens hat man Vosgerau, nachdem er viele Monate festgehalten war,
wieder entlassen, ohne dass ihm Ehrenrühriges vorgeworfen werden konnte. Er lebt von Arbeitslosenunterstützung und wird von der Winterhilfe bedacht, er, der noch im vorigen Jahr
die Winterhilfe hier leitete.(15) (15) Knut Kammholz, Die Zeit des Nationalsozialismus im Spiegel der Gemeindechroniken in der damaligen Propstei Eckernförde, in: Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde 62 (2004), S. 292. (16) Landesarchiv 5chleswig-Holstein (im Folgenden: LAS), AbI. 357.5, NR. 290; vgl. auch Schunck, Richard Vosgerau (wie Anm. 6), S. 13; Kay Dohnke, Nationalsozialismus in Norddeutschland. Ein Atlas, Hamburg 2001, S. 47. (17) Richard Löwenthal, Widerstand im totalen Staat; in: ders./Patrick von zur Mühlen (Hrsg.), Widerstand und Verweigerung in Deutschland 1933 bis 1945, Berlin 1984, S. 12f.
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Nach den Worten Julius Lebers wäre Widerstand der SPD gegen das nationalsozialistische Regime durchaus möglich gewesen: "Nie hatte eine Führung eine ergebenere, eine treuere und selbstlosere Gefolgschaft hinter sich, als Wels, Müller und Breitscheid sie hatten in den Millionen organisierter deutscher Arbeiter. Als unerschütterliches Fundament standen sie voller Hingabe. Wagemutige und entschlossene Führer hätten Wunder mit ihnen vollbringen können. Sie marschierten voller Vertrauen, sie lebten in einer Opferbereitschaft ohnegleichen, ihr Glaube an die Idee kannte keinen Zweifel. Immer wieder setzten sie sich ein als einfache Soldaten eines Zieles, dem sie dienen wollten und das ihrem Leben erst Inhalt und Sinn gab. Wahlniederlagen und politische Rückschläge, da und dort aufgedeckte. Misswirtschaft, sie riefen wohl ihren Unwillen und ihre Kritik auf den Plan, aber an ihrem Glauben und an ihrer Hingabe änderte sich nichts. Die verzweifelte Unterwühlungsarbeit der Kommunisten, die heraufziehende Sturmflut des Nationalsozialismus, sie konnten diesen fundamentalen Unterbau nicht erschültern."(18) (18) Julius Leber, Ein Mann geht seinen Weg. Schriften, Reden und Briefe von Julius Leber, zusammengestellt von seinen Freunden. Berlin 1952. S. 190.
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Häftlingskarte Vosgeraus aus dem Zuchthaus Rendsburg; LAS, Abt. 357.5, Nr.290.
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Wäre 1933 organisierter aktiver Widerstand sozialdemokratischer Arbeiter noch sinnvoll gewesen? Die Frage muss unbeantwortet bleiben, wenngleich manches dafür spricht, dass dieser Weg zum Bürgerkrieg geführt hätte. So waren die Gedanken von Karl Feldmann, Gausekretär des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold in Schleswig-Holstein, der am 24. März 1933 in einem Schreiben an die Unterführer der Organisation die generelle Widerstands-konzeption der SPD unterhalb der polizeilichen Eingreifschwelle favorisierte, der Situation vermutlich angemessener.(19) (19) LAS, Abt. 455, Nr. 21, 2372, 273. Vgl. auch Jürgen Weber, Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?, in: DG 20 (2009), S. 127-146.
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Haftentlassung und Überleben im Milieu. Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus Rendsburg im November
1933 war Richard Vosgerau für lange Zeit ohne Arbeit und Einkommen. Erst ab 1935 gelang es ihm, sich als Vertreter, später als Bezirksleiter der Hamburger "Norddeutschen
Lebensversicherungs-AG" allmählich eine neue Existenz aufzubauen.(20) Diese Tätigkeit diente vor allem der Lebenssicherung seiner Familie.
Aber ist sie auch als Versuch zu werten, im Rahmen seiner Möglichkeiten Widerstand zu leisten gegen ein System, dessen gewaltsame Bekämpfung als zwecklos angesehen werden
konnte? (20) Schunck, Richard Vosgerau (wie Anm. 6), S. 13. (21) Nissen, 1933-1945 (wie Anm. 4), S. 481. Nissen verwendet zwar den Vornamen "Henning", aber Verf. ist - in Übereinstimmung mit Prof. Uwe Danker, Universitiät Flensburg - der Ansicht, dass Richard Vosgerau, Eckernförde, gemeint sein muss. (22) Schunck, Richard Vosgerau (wie Anm. 6), S. 170f. (23) Harald Amman, Gespräch mit dem Verf. am 24.7.2008 in Holzbunge. (24) Vgl. Michael Schneider, Gewerkschafter unter nationalsozialistischer Diktatur: Verfolgung, Widerstand und Exil 1933-1945, in: DGB-Archiv im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-5tiftung (Hrsg.), Erschlagen - Hingerichtet - In den Tod getrieben. Gewerkschafter als Opfer des Nationalsozialismus. Mit einem Geleitwort von Dieter Schulte, zusammengestellt von Klaus Mertsching, Bonn 1995, S. 22. (25) Rudi Jürgensen, Hermann Ivers und seine Genossen. Frauen und Männer aus Eckernförde im Widerstand, Goldebek 2000, S. 21. (26) Thomas Pusch, Politisches Exil als Migrationsgeschichte. Schleswig-Holsteiner EmigrantInnen und das skandinavische Exil 1933-1960, Diss., Flensburg 2003, S. 99. (27) "Am Sonntag, dem 12.3.1933, nachts um 02:30 Uhr, begehrten zwei Nationalsozialisten, davon einer in SA-Uniform, Einlass in die Wohnung Spiegels in Kiel. Sie töteten den vor ihnen her in sein Arbeitszimmer gehenden Mann durch einen Schuss in den Hinterkopf. Bei der Beerdigung Spiegels auf dem Alten Urnenfriedhof bildeten Tausende von Kieler Arbeitern schweigend Spalier. Im "Dritten Reich" wurde die Aufklärung des Mordfalles verhindert. Ein noch 1945 verhafteter früherer SS-Mann, der der Mittäterschaft verdächtigt wurde, nahm sich in der Untersuchungshalt das Leben." Ehrengräber in Kiel: Wilhelm Spiegel, Rechtsanwalt ( http://www.kiel.de/leben/friedhoefe/ehrengraeber/spiegel.php 15.9.2011). (28) Pusch, Politisches Exil (wie Anm. 26). (29) STAE 11 H 16; http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/SchumacherKurt/index.html (15.09.2011). (30) Schunck, Richard Vosgerau (wie Anm. 6), S. 77. (31) Ebd. (32) Das Amtsgericht Kiel, Abt. 21, erklärte Walter Vosgerau am 6. Dezember 1956 für tot. "Es wird festgestellt, dass er am 28.8.1943 im Raum Alferowo (Russland) gefallen ist." Maria Vosgerau hat sehr Iange gezögert, die Todeserklärung ihres jüngsten Sohnes zu beantragen. Erst nach 1955, als es Bundeskanzler Kanrad Adenauer gelungen war, die letzten deutschen Kriegsgefangenen aus Russland zurückzuholen, entschloss sie sich zu dem Schritt (Schreiben aus Russland und gerichtliche Todeserklärung - zur Verfügung gestellt durch Reimer Vosgerau, Quickborn).
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Richard und Maria Vosgerau mit Sohn Walter im Juli 1942; Familienbesitz, zur Verfügung gestellt durch Maria Vosgerau, Eckernförde.
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"Aktion Gewitter": Die Verhaftungswelle nach dem 20. Juli 1944. Dem missglückten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 folgte knapp vier Wochen später ein umfassender Rache- und Vergeltungsfeldzug des NS-Regimes. In einem geheimen Fernschreiben der Abt. IV des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) vom 17. August 1944 an alle Gestapoleitstellen im Deutschen Reich gab Gestapochef Heinrich Müller bekannt, der "Reichsführer SS" Heinrich Himmler habe eine große Verhaftungswelle befohlen. Festzunehmen seien alle früheren Reichs-, Landtags- und Stadtverordneten von KPD und SPD sowie alle ehemaligen Gewerkschafts- und Parteifunktionäre der SPD(33), gleichgültig, ob im Augenblick ein Grund vorliege oder nicht. Lediglich über 70-jährige, Kranke und solche, die sich mittlerweile um das System "verdient" gemacht hätten, seien zu verschonen. Die Verhaftungen sollten reichsweit in den frühen Morgenstunden des 22. August erfolgen. Es wurde befohlen, die Festgenommenen unverzüglich dem nächsten Konzentrationslager der Stufe I ("Für alle wenig belasteten und besserungsfähigen Schutzhäftlinge, außerdem für Sonderfälle und Einzelhaft") zu überstellen. Gleichzeitig musste beim RSHA die Zahl der Festgenommenen bis zum 25. August gemeldet werden. Himmlers Befehl lief unter dem Decknahmen "Aktion Gewitter" und wurde ausdrücklich als "Präventivmaßnahme" bezeichnet.(34) (33) Staatsarchiv Bremen, 5,4. (34) Detlef Korte, "Aktion Gewitter" in Schleswig-Holstein, in: DG 3 (1988), S. 521.
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Erneut in "Schutzhaft" nach der "Aktion Gewitter": Antwort der Gestapo Kiel auf die Anfrage von Maria Vosgerau nach dem Verbleib ihres Ehemannes; AGN, Hans-Schwarz-Archiv, Dokumente von Einzelpersonen, 13-7-8-1.
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In Schleswig-Holstein leitete die GestaposteIle Kiel die Anordnungen des RSHA an die Kreispolizeibehörden weiter. Sie musste die in Frage kommenden Personen "an Hand von Listen, die seit langem vorbereitet waren"(35) ermitteln, festnehmen und in das Kieler Polizeigefängnis transportieren lassen. Die willkürliche Festlegung des auszuwählenden Personenkreises öffnete persönlich einflussreichen und argumentativ zugkräftigen NS-Lokalfunktionären Verhandlungsspielräume mit der Gestapo. So wurde der ehemalige führende Itzehoer Sozialdemokrat Wilhelm Schubert verschont. Der NS-Bürgermeister hatte sich eingeschaltet und geltend gemacht, dass Schubert als "Kriegsaushilfsangestellter" im Quartieramt der Itzehoer Stadtverwaltung unentbehrlich war.(36) Aus Eckernförde, der "Braunen Stadt am Meer" ,(37) ist eine derartige Vorgehensweise nicht bekannt. Richard Vosgerau wurde am 22. August 1944 verhaftet und nach Kiel gebracht. Seine Frau, die sich verzweifelt bemühte, ihrem Mann zu helfen, erhielt auf eine Anfrage nur minimale Informationen - und auch diese erst nach zwei Monaten.(38) (35) Gertrud Meyer, Nacht über Hamburg. Berichte und Dokumente, Frankfurt am Main 1971, S. 188. (36) Rudolf Irmisch, Geschichte der Stadt Itzehoe, Itzehoe 1960, S. 437. (37) Karl-Friedrich Schinkel, Eckernförde. Ein Spaziergang durch die Stadtgeschichte, Horn-Bad Meinberg 2001, S. 411. (38) Kriminalsekretär Heldt, der Maria Vosgerau geantwortet hatte, wurde am 2.7.1949 wegen Zugehörigkeit zur Gestapo und zur SS zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Laut der Handakte der Staatsanwaltschaft beim Landgericht in Kiel zur Strafsache gegen Heldt wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit befürwortete Staatsanwalt Mannzen am 6.4.1950 die Einstellung des Verfahrens (2 Js 449/49). Offenbar war es Heldt gelungen, die ihm zur Last gelegten Beschuldigungen zu entkräften, wie in der Vernehmung am 24.10.1949 am Beispiel des Sozialdemokraten Schmeckel aus Husum belegt ist (LAS, Abt. 352, Kiel, Nr. 893).
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Im Konzentrationslager Neuengamme. "In SchIeswig-Holstein sind ab 22. August 1944 insgesamt etwa 30 Frauen und 90 Männer nach Kiel überführt worden. Das Gestapo-Kommissariat IV 1 a hatte offenbar Probleme, die Unterbringung der Häftlinge nach Anweisung im RSHA-Fernschreiben vom 17. August 1944 zu regeln. Auf die Bitte des Leiters der GestaposteIle um neue Instruktionen ordnete das Reichssicherheitshauptamt an, die Frauen in Kiel zu belassen und nur die Männer per Sammeltransport in das KZ Neuengamme zu schaffen."(39) Unter den verhafteten Frauen, die im PoIizeigefängnis eingesperrt waren, befand sich die bekannte Kieler Sozialdemokratin Gertrud Völcker. Sie berichtete, es seien fast 70 Frauen zusammengetrieben worden, viele ehemals mit kommunalen Tätigkeiten befasste, dazu Frauen und Mädchen aus Polen und Russland, die von Nazis aus den besetzten Gebieten zur Zwangsarbeit nach Deutschland verbracht und wegen Geringfügigkeiten, dem Verdacht der Spionage oder Arbeitsverweigerung, ins Gefängnis gebracht worden waren. (39) Reimer Möller, Widerstand und Verfolgung in einer agrarisch-kleinstädtischen Region: SPD, KPD und ,Bibelforscher' im Kreis Steinburg 1933 - 1945, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte 114 (1989), S. 221.
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Konzentrationslager Neuengamme - Ernest Gaillard "Le Crématoire et le Puffon"; AGN, Hans-Schwarz-Archiv, Dokumente von Einzelpersonen, 13-7-8-1.
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Antwort des Lagerarztes des KZ Neuengamme an Vosgeraus Sohn; Familienbesitz, zur Verfügung gestellt durch Maria Vosgerau, Eckernförde.
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In Neuengamme wurden etwa 450 "Gewitteraktionäre", wie sie in der Lagersprache hießen, eingeliefert.(40) Sie kamen neben den Schleswig-Holsteinern aus Hamburg, Niedersachsen, Pommern, Mecklenburg, einzelne auch aus Westdeutschland und erhielten Nummern
ausschließlich aus der Gruppe 43000, Richard Vosgerau die Nr. 43398.(41) Im weiteren Verlauf dieser Aktion trafen im September und Oktober
1944 erneut Häftlinge aus Mecklenburg und Pommern ein, dazu einige aus Rheinland-Westfalen, die seit August schon in anderen Haftanstalten oder Konzentrationslagem
gefangengehalten worden waren. (40) Korte, "Aktion Gewitter" (wie Anm. 34), S. 524. (41) Archiv der Gedenkstätte Neuengamme (im Folgenden: AGN), Schriftendokumentenarchiv Sign. Nr. 3.3.2, Quelle 1210, Namentliche Liste von Häftlingen, deren Effekten sich in Husum in Verwahrung der Militärregierung befinden. (42) In den Archiven findet sich kein Hinweis auf den SS-Lagerarzt. Reimer Möller, AGN, teilte auf Anfrage mit, in der Publikatian von French L MacLean, The Camp Men. The SS officers who ran the Nazi concentratian camp system, Atglen 1999, sei der Name Dr. Theodor Lange zu finden, es könne sich um den Arzt in Neuengamme handeln.
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Im größten Konzentrationslager Nordwestdeutschlands befanden sich von 1938 bis 1945 mehr als 100.000 Häftlinge aus ganz
Europa. Im Hauptlager und den 86 Außenlagern starben mindestens 42900 Menschen(43) an Krankheiten, Hunger, Kälte, Erschöpfung und bei
Kriegsende im Zuge der Lagerräumungen oder wurden durch das Wachpersonal ermordet. (43) http://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/index.php?id=9 , 7.2.2009. (44) Hermann Clausen, Der Aufbau der Demokratie in der Stadt Schleswig nach den zwei Weltkriegen. Erinnerungen, hrsg. von Lorenz Rerup, Flensburg 1966, S. 154ff. Der Bahnbeamte und Reichsbannermann war 1920 maßgeblich an der Niederschlagung des Kapp-Putsches in seiner Heimatstadt beteiligt gewesen und hatte 1933 sein Amt als Stadtverordneter niederlegen müssen. Er wurde am 22.8.1944 durch die Schleswiger Kriminalpolizei verhaftet. Vgl. Korte, "Aktion Gewitter" (wie Anm. 34), S. 523. (45) Richard Vosgerau jun., in: SPD-Ortsverein Eckernförde (Hrsg.), Sozialdemokratie in Eckernförde. Texte, Bilder und Dokumente aus 100 Jahren, Eckernförde 1991, S. 32. (46) Amman (wie Anm. 23). Im Anerkennungsverfahren für Hinterbliebene politisch Verfolgter, angestrengt durch Maria Vosgerau, wurde ihr Hilfeversuch am 22.2.1946 erwähnt: Sie habe etwas zum Essen in das Konzentrationslager bringen wollen, aber: "Zutritt zum KZ niht gewährt" (LAS, Abt. 761, Nr. 1531). Ob Maria Vosgerau ihrem Mann auch Päckchen nach Neuengamme geschickt hat, wie die Enkelin Gudrun Möhl im Gespräch mit dem Verl. am 4.8.2009 sagte, lässt sich nicht belegen.
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Das Ende. Am 14. April 1945 befahl Himmler den Kommandanten der Konzentrationslager per Funkspruch:
"Die Übergabe kommt nicht in Frage. Das Lager ist sofort zu evakuieren. Kein Häftling darf lebend in die Hände des Feindes fallen."(47)
Inzwischen rückten die britischen Truppen jenseits der Elbe auf Hamburg vor. Von den Zehntausenden Gefangenen des Lagers Neuengamme befand sich zu dieser Zeit der größte Teil auf
Außenkommandos. Wie unzählige Häftlinge anderer Lager wurden sie auf Evakuierungsmärschen fortgetrieben. Zusammengepfercht in Güterwagen oder zu Fuß von Etappe zu Etappe gejagt,
gingen sie zu Tausenden an Hunger, Kälte, Durst, Krankheiten und Erschöpfung zugrunde. Tote wurden aus den Waggons geworfen, wer bei Fußmärschen nicht weiter konnte, wurde von der
SS erschossen. (47) Zit. nach: Stanislaw Zàmečnik, "Kein Häftling darf lebend in die Hände des Feindes fallen". Zur Existenz des Himmler-Befehls vom 14./18. April 1945. In: Dachauer Hefte 1 (1985), S. 219-231. (48) Meyer, Nacht über Hamburg (wie Anm. 35), S. 191f. (49) Ebd. (50) Bogdan Suchowiak, Mai 1945: Die Tragödie der Hältlinge von Neuengamme, Reinbek 1985, S. 88f.
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Auch Richard Vosgerau wurde nach Lübeck verbracht. Nähere Informationen über diese letzten Tage des Sozialdemokraten
sind nicht überliefert. Die furchtbaren Umstände lassen sich jedoch mit einem Bericht eines Leidensgenossen zumindest erahnen. So berichtete der Musiker Ernst Schneider, der im
Alter von 27 Jahren in das KZ Sachsenhausen verschleppt und dann nach Neuengamme gebracht worden war, in seinem Tagebuch von dem Transport in die Lübecker Bucht und der
anschließenden Tragödie: Bei dem britischen Angriff auf die Häftlingsschiffe - die Piloten hielten die "Cap Arcona" und andere Schiffe irrtümlich für militärische
Truppentransporter - starben über 7000 Menschen. Nur 500 Schiffbrüchige überlebten die Katastrophe.(51) Damit hatte der Befehl Himmlers,
kein Häftling dürfe in die Hand des Feindes fallen, sein Ziel beinahe erreicht, obwohl dessen von Zufällen, Ungereimtheiten und Widersprüchen geprägte Ausführung vielleicht auch
hätte verhindert werden können. (51) Wilhelm Lange, Cap Arcona. Das tragische Ende der KZ-Häftlingsflotte, Neustadt 1988, S. 86ff. (52) Zit. noch einem Schreiben von Klaus Mertsching (Redakteur von ,Erschlagen - Hingerichtet - In den Tod getrieben', wie Anm. 24), DGB-Archiv des Archivs der sozialen Demokratie, vom 11.8.2008 an Verf. (53) Sozialdemokratie in Eckernförde (wie Anm. 45), S. 33.
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Am 20. April 1945 mußte das Lager Ng. plötzlich von allen Häftlingen geräumt werden. ( ... ) So wurden wir in der
Nacht in kleinen Gruppen zu je 50 Häftlingen mit guter Bewachung durch die SS zum Zuge geführt. In einem schmutzigen, verkalkten Güterwagen wurden wir verladen. ( ... ) Nachdem
wir die halbe Nacht in unseren Ecken hockten und warteten, setzte sich der Zug endlich in Bewegung. Drei mürige SS Posten hatte man uns mitgegeben als Bewachung. ( ... ) Neustadt, d. 20. 5.1945 Die Cap-Arcona-Katastrophe im Spiegel des Tagebuchs von Ernst Schneider; AGN, Haftlingsberichte, Nr. 1217. Das Tagebuch, ursprünglich handschriftlich verfasst, wurde am 20. April begonnen und endet am 20. Mai 1945. Der Text wird hier in der originalen, aber gekürzten Fassung wiedergegeben.
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Entschädigungen. Während der "Schutzhaft" Richard Vosgeraus vom 6. April bis 11. November 1933 in der
Schleswiger Moltkekaseme und im Zuchthaus Rendsburg erhielt seine Frau für sich und zwei Kinder aus der "Wohlfahrtsunterstützung" der Gemeinde Borby eine wöchentliche Zuwendung
von RM 11,50, die in der Gemeindekasse abzuholen war. (54) LAS, Abt. 761, Nr. 15316. (55) LAS, Abt. 761, Nr. 16317. (56) In diesem Zusammenhang machte Maria Vosgerau geltend, sie benötige eventuell auch Mittel für die Berufsausbildung ihres Sohnes Walter, falls dieser doch noch zurückkomme. |