Die Sanierung des Schulzentrum Süd – ein Thema, das uns schon lange beschäftigt: Zahlreiche Sanierungen, Unterricht im Container, Flickwerk an der Außenhaut. Spätestens 2021 mussten wir in aller Deutlichkeit feststellen: Dieser Gebäudekomplex ist defekt, es braucht einen Ersatz.
Im Dezember 2021 hat man sich auf eine Planungsgrundlage festgelegt. Es wurde Raumprogramme entwickelt und man entschied sich für das Raumprogramm „Bedarf reduziert“. Der Name war immer schon irreführend: Die sich daraus ergebende Fläche ist deutlich größer als der derzeitige IST-Zustand. Damals ging es um Kosten von 57,46 Mio. €, die die Stadt zu tragen hätte. Auch das wäre bereits die größte Investitionssumme gewesen, die die Stadt jemals zu stemmen gehabt hätte.
Das Planungsbüro hat jüngst neue Zahlen auf den Tisch gelegt: Und diese sprengen für diese Stadt wieder jegliche Vorstellungskraft: 105 bis 125 Mio. €. Für den Eckernförder Haushalt würde die Umsetzung jeder der drei im Raum stehenden Varianten bedeuten, dass die Stadt für die nächsten drei bis vier Jahrzehnte keinerlei finanziellen Spielraum mehr hätte. Zinszahlungen müssten „aus dem Dispo“ bedient werden. Das funktioniert nicht. Gleichzeitig kommen weitere Herausforderungen auf uns zu: Hochwasserschutz, Hafensanierung, Feuerwache Süd, Radwegeausbau und auch noch andere städtische Liegenschaften mit erheblichem Sanierungsstau – darunter auch wieder Schulen. Es stellt sich nicht mehr die Frage, was die Stadt sich leisten kann, sondern was sie sich leisten muss. Das klingt bitter und das ist auch bitter.
Es wird deutlich: Wir müssen bei unseren zu tätigenden Ausgaben die ganze Stadt im Blick haben, weil wir eine Verantwortung für die ganze Stadt haben. Deshalb brauchen wir für das SZS eine Lösung, die die städtischen Finanzen nicht komplett überfordert. Gleichzeitig wollen wir den Schülerinnen und Schülern natürlich gerne weiterhin ein exzellentes Lernumfeld bieten. Dieser Spagat ist eine große Herausforderung – Für die Politik, für die Planer und für die Schulen. Dieser „Challenge“ wollen wir uns gemeinsam stellen.
Vor diesem Hintergrund haben wir mit CDU, SSW, B90/Die Grünen und der FDP beantragt, die Planungen für das SZS unter den Kostenrahmen von 85 Mio € zu stellen. Das ist eine echte Challenge – ganz bewusst. Das Gelingen bedingt auch die größtmögliche Kooperation der beiden Schulen – ggfls. auch unter Modifizierung der bisherigen Schulkonzepte. Mit dieser Offenheit müssen wir es angehen.
Warum 85 Mio. Euro? Das kleinste bisher aufgezeigte Raumprogramm – was im Übrigen immer noch größer ist als die derzeit vorhandene Fläche – hatte eine erste Kostenschätzung von 58,3 Mio. Euro. Diese Summe multipliziert mit dem prognostizierten Kostensteigerungsfaktor von 1,457 erreicht gerundet die 85 Mio. Euro.
Wir sind überzeugt, weil wir gute Planer haben und weil wir an das konstruktive Miteinander aller glauben, dass es mit diesem Rahmen möglich ist, etwas Zukunftsfähiges für die Schulen und etwas Tragfähiges für unseren Haushalt – also für die ganze Stadt – zu schaffen!