Der Bürgerwille zählt! – Unsere Meinung zur Debatte und Leserbriefe

Beim Bürgerentscheid hat die übergroße Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger im Kreis entschieden, den Krankenhausstandort Eckernförde mit einer Grund- und Regelversorgung sowie einer Geburtenstation zu erhalten. In Eckernförde gab es sogar eine Zustimmung von 90 %. Das Bürgerbegehren wurde zuvor durch die Landesregierung geprüft und für zulässig erklärt. Die Ratsversammlung hatte sich schon zuvor in einem einstimmigen Beschluss eindeutig zum Krankenhausstandort Eckernförde bekannt. Für uns ist klar: Der Kreis hat nun diese Entscheidung umzusetzen. Dass dies nicht zum Nulltarif geht, war von Anfang an klar. Der Kreis muss jetzt als Eigentümr der Klinik die finanziellen Voraussetzungen schaffen, um dem Bürgerwillen nachzukommen. Hierbei darf der Kreis nicht allein auf externe Investoren, Hilfen des Landes oder neue gesetzliche Regelungen setzen. Der Kreis darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen und muss, wenn Land und externe Investoren es nicht tun, die finanziellen Mittel selbst zur Verfügung stellen. Der Bürgerentscheid gilt!

Leserbriefe zur Debatte:

„Wow, Daniel Günther demonstrierte für den Erhalt der Imland-Klinik!

Am 26.8.2012 demonstrierte Daniel Günther für den Erhalt der Imland-Klinik. Damals forderte er doch tatsächlich, dass die Imland-Klinik als kommunales Krankenhaus keinen Profit machen dürfe. Und er versprach, dass die CDU die Geburtsstation und die Kinderklinik erhält. Wow, was für eine Ansage!

Immerhin haben wir jetzt einen Storchenparkplatz, das ist doch schon mal was! Ironie off.

Wir haben jetzt 2023. Mittlerweile regieren Herr Günther und CDU. Es gibt weder eine Kinder- noch eine Geburtenstation! Jetzt steht sogar die komplette Schließung der Imland-Klinik in Eckernförde im Raum. Die Folgen dieser möglichen Schließung wären für die Gesundheitsvorsorge unserer Bevölkerung katastrophal! Gestern, 11 Jahre nach der ersten Großdemonstration für Imland, haben ca. 2000 Menschen eine Menschenkette gebildet und ein starkes Zeichen für den Erhalt des Krankenhauses in Eckernförde und vor allem die Umsetzung des Bürgerentscheids gesetzt! Danke dafür! Hoffentlich ist auch bei Herrn Günther und den anderen Verantwortlichen und Entscheidungsträger*innen dieses Signal angekommen. Wir Eckernförder wollen Antworten von Ihnen!“

– Maria Gröschler

„Es ist von Herrn Günther schon besonders dreist, was er in seinem Interview am 9.3. in der Eckernförder Zeitung versucht. Er schiebt die Schuld der Misere der Imland-Klink der SPD in die Schuhe, die überhaupt keine Mehrheiten für ihre Krankenhaus-Politik in den vergangenen Jahren bekommen hat. Die CDU ist seit fast 20 Jahren die stärkste Fraktion im Kreis und seit über 5 Jahren stärkste Partei im Land und nun soll die Opposition Schuld sein? Es war Herr Günther selbst, der 2012 den Erhalt der Geburtenstation und der Kinderklinik versprochen hat. Die Angriffe auf die SPD (die übrigens die einzige Fraktion war, die im Kreistag tatsächlich geschlossen für den Erhalt der Geburtenstation gestimmt hat) sollen von seinen Versprechen nur ablenken und kann man unter „Wahlkampfgetöse“ abtun. Die Attacke gegen die SPD ist auch nicht das schlimmste an dem Interview. Besonders bodenlos ist seine Haltung zum Bürgerentscheid. So geht man nicht mit demokratisch gefassten Entscheidungen der Bürgerinnen und Bürger um. Und dann noch die Unverschämtheit zu besitzen, zu sagen, dass die Patientinnen und Patienten ja Schuld seien, weil sie das Krankenhaus in Eckernförde nicht genügend genutzt hätten, macht wirklich fassungslos.
Sehr geehrter Herr Günther: Zeigen Sie endlich Tatkraft und stehen Sie zu Ihren Worten der Vergangenheit. Das wäre mal etwas.“

– Björn Peters